Vor einer Woche bewies die Mannschaft von Trainer Willy Neuenschwander mit dem feinen 2:0-Auswärtssieg gegen das favorisierte Solothurn, dass diese auch in der neuen Saison der 1. Liga zugehören wollen. Dies fand mit dem 2:0-Heimsieg gegen ein starkes Zug seine Fortsetzung. Der Erfolg war keineswegs gestohlen, sondern einmal mehr das Produkt eines sehr guten, an sich glaubenden Kollektivs.
Dazu nahm Kapitän Philip Schubert kurz nach dem nervenaufreibenden Match wie folgt Stellung: «Wir konnten heute an die zuletzt gezeigte Leistung anknüpfen. Zudem haben wir fast alles umsetzen können, was wir uns in den Trainingseinheiten unter der Woche erarbeitet haben. Weiter muss ich erwähnen, dass wir dazu die nötige Geduld aufbrachten und immer ans uns glaubten. Dass es uns gelungen ist, den Platz heute als Sieger verlassen durften, zeigt mit deutlich auf, dass wir uns für die restlichen beiden Partien nicht zu verstecken brauchen!»
Heute fast schon eine Selbstverständlichkeit im modernen Fussball, dass 4-3-3-System! Mit diesem versuchten beide Teams von Beginn weg, offensiv zu agieren. Bereits in der sechsten Minuten liessen sich Clirim Shabani und auf der Gegenseite Arxhend Cani gute Möglichkeiten notieren. Danach stieg die Intensität und das angeschlagene Tempo stetig. Glück hatten die Zentralschweizer kurz danach, als ein Schuss von Gregory Gemperle im letzten Moment in Corner abgelenkt wurde. Damit war deutlich auf dem Platz erkennbar, wohin die Geschichte gehen sollte: aufs Zuger-Gehäuse! Langenthals Goalie Sascha Studer, erneut der Fels in der Brandung, blieb nach einem Schuss von Ruben Burkard der Sieger. Danach verpassten Alix Bahlouli und Nils Wernli die Eröffnung des Scores. Besser machte es Kapitän Philip Schubert in der 37. Minute, als dieser nach einer Corner-Triplette per Kopf das 1:0 erzielte. Mit diesem Resultat verabschiedeten sich die Teams danach in die Kabine.
Gemperle’s Schlitzohrigkeit und Zugs krasser Fehler!
An der Ausgangsituation änderte sich auch in Durchgang zwei nichts. Die nun engagierteren Platzherren prägten das Geschehen über weite Strecken. Zudem hatten die Zuger kurz nach Wiederaufnahme Glück, dass Jovan Miletic Torhüter Mario Pastore nicht überwinden konnte. Aber auch die Langenthaler konnten sich in der 53. Minute bei der eigenen Torumrandung bedanken, als Bignonsan Le nur die Latte traf. Die Zweikämpfe wurden immer rustikaler und beidseits stieg die Fehlerquote. Neun Minuten vor dem regulären Ende stand Wernli mutterseelenallein vor Pastore, doch im dümmsten Moment versprang dem Langenthaler Mittelfeldspieler der Ball. Besser machte es Gemperle in der 89. Minute. Dieser profitierte von einem Lapsus in der Zuger Hintermannschaft, liess gekonnt Torhüter Pastore aussteigen und schob eiskalt zum frenetisch bejubelten 2:0 ein. Dank den vielen Unterbrechungen beendete Schiedsrichterin Ghisletta die Partie erst nach 97 Minuten. Am Resultat änderte sich aber rein gar nichts mehr.
Fussball – CERUTTI – 1. Liga Gruppe 2
Langenthal – Zug 94 2:0 (1:0).
Stadion Rankmatte. – 250 Zuschauer (Saisonminusrekord!). – SR Ghisletta.
Tore: 37. Schubert 1:0. 89. Gemperle 2:0.
FC Langenthal: Studer; Mzee, Kurmann, Schubert, Scheidegger; Wernli, Cani (95. Zimmermann), Mezger; Bahlouli (62. Lässer), Gemperle (93. Moser), Miletic (79. Kisa).
Zug 94: Pastore; Sahin (87. Waser), Perkovic, Paglia, Weiss; Burkard, Babic, Peter (65. Martino); Mehidic (62. Sejdini), Shabani (72. Weiler), Le.
Bemerkungen: Langenthal ohne Pfister (gesperrt), Schäfer (rekonvaleszent), Cuinjinca, Baskar (beide verletzt), Foster (Beruf), Santos de Carvalho (Familie). Zug 94 ohne Fabbricatore (gesperrt), Wüest, Kahveci (beide abwesend). – 53. Lattenschuss Le. – Verwarnungen: 39. Paglia, 83. Mezger (beide Fouls).