Auf nicht weniger als 4 (!) Stammspieler musste Trainer Willy Neuenschwander beim Derby gegen Solothurn verzichten. Mit dem Resultat, dass die Oberaargauer den Ambassadoren mit 1:3 Toren unterlagen. Der Match vermochte die im Vorfeld geweckten Erwartungen nicht zu erfüllen.
Die Partie begann für die Zuschauer trotz «Corona» eigentlich vielversprechend. Dabei hatte Langenthals Verteidiger Kovac bereits in der sechsten Minute grosses Glück, als dieser als hinterster Spieler nur gelb statt rot sah. Im weiteren Verlauf machten sich beide Teams keine Geschenke. Die Zweikämpfe wurde hart aber fair geführt. In der 16. Minute bediente Philippe Gerspacher Mitspieler Mast, welcher Langenthals Goalie Fankhauser mit einem sehenswerten, platzierten und gleichzeitig unhaltbaren Flachschuss bezwang. Der Rückstand hatten die Oberaargauer danach noch nicht verdaut, als Mast in der 20. Minute nachdoppelte. Sofort suchten die Platzherren die mögliche frühe Vorentscheidung. Bei den Langenthalern hingegen fehlten – dank der vielen Ausfälle – die nötigen Ideen in der Vorwärtsbewegung und vor allem entpuppte sich die zentrale Abwehr als löchriger Emmentaler-Käse. Kurz vor der Pause setzte Skeraj den Ball auf die Oberkante der Latte.
Aufholjagd kam zu spät!
Mit einem Doppelwechsel versuchte Trainer Willy Neuenschwander in Durchgang zwei, das Steuer herumzureissen. Diesem Ansinnen machte Chatton, sehenswerte, unhaltbare Direktabnahme, einen dicken Strich beim 3:0 durch die Rechnung. Zum dritten Mal war dabei Torhüter Fankhauser machtlos. Kurz vor der ersten Spielstunde machte der neue Goalie im Kasten der Oberaargauer Torgelüste von Philippe Gerspacher sowie Doppeltorschütze Mast mit Big-Saves zunichte. Etwas schmeichelhaft konnten die Langenthaler in der 68. Minute verkürzen. Verteidiger Pfister versenkte den Ball im Anschluss an den 9. (!) Eckball. Danach musste auch Solothurn-Keeper Bähler sein Können unter Beweis stellen. Dieser verhinderte den möglichen Anschlusstreffer von Silva Dos Santos und dem eingewechselten Jonjic. Letztlich blieb es beim verdienten 3:1-Sieg für die Solothurner.
Die Stimme danach
Sehr realistisch stand Langenthals Trainer Neuenschwander Red und Antwort und meinte: «Die Ausfälle waren für mein Team heute Nachmittag nicht kompensier- resp. verkraftbar. Wir kassierten völlig unnötige Gegentore. Nach dem dritten Treffer der Solothurner fiel die Vorentscheidung, obschon mein Team in Durchgang zwei das Geschehen auf dem Platz prägte!»
Fussball – 1. Liga Gruppe 2
Solothurn – Langenthal 3:1 (2:0).
Stadion Brühl. – 450 Zuschauer. – SR Drmic.
Tore: 16. Mast 1:0. 20. Mast 2:0. 48. Chatton 3:0. 68. Pfister 3:1.
FC Solothurn: Bähler; Mzee, Alban Selmanj, Anderegg, P. Gerspacher; Veronica (70. Gräf), Mathys, Loosli, Mast (90. Bruni); Hunziker (90. Arifi), Chatton (81. Vernocchi).
FC Langenthal: Fankhauser; Scheidegger, Kovac (46. Silva Dos Santos), Heuscher, Pfister; Skeraj, Lässer, Kontar (79. Amaru), Kisa (46. Jonjic); Johannsmeier, Valovcan.
Bemerkungen: Solothurn ohne Castiglione, Kohler (beide verletzt), Müller (abwesend). Langenthal ohne Ardi Selmani (gesperrt), Baskar, Aziri, Zimmermann (alle verletzt), Bräm, Edmond Selmani (beide rekonvaleszent), Wernli, (Militär). – 40. Lattenschuss Skeraj. – Verwarnungen: 6. Kovac (Trikottest), 25. Alban Selmanj (Foul).
Bericht: Roland Jungi
Bild: André Grossenbacher