Am letzten Sonntag ging mit dem 2:0-Heimsieg gegen Buochs die Vorrunde der 1. Liga Saison 2021/22 für die Langenthaler positiv zu Ende. Die Oberaargauer haben mit vier Erfolgen in Serie den Beweis, trotz immer wieder schmalem Kader, angetreten, zu einer ernsthaften Grösse in der vierhöchsten Spielklasse des Schweizer Fussballs zu werden. Sind damit die Vorzeichen gesetzt, dass die Formkurve eher nach oben zeigen wird, oder ist dies nur einem selbsterarbeiteten Zwischenhoch zu verdanken?
Dem widerspricht die Leistung des Teams in den letzten Wochen. Nach einer überlangen Durststrecke, zweimal mussten die Langenthaler den Platz mit drei Niederlagen in Folge verlassen, sollte am 31. Oktober 2021 mit dem klaren, letztlich indiskutablen Heimsieg gegen ein völlig überfordertes Zug der Startschuss zu einer beeindruckenden, bereits erwähnten Serie erfolgen? Zu keinem Zeitpunkt beklagte sich Trainer Willy Neuenschwander über das ihm zur Verfügung stehende Kader. Immer wieder musste dieser, dank verletzungsbedingten Absenzen wichtiger Spieler, seinen vor den jeweiligen Partien aufgestellten Matchplan ändern. Deswegen versteht es sich ganz von selbst, dass der akribische Übungsleiter noch nie seine im Kopf befindliche Stammformation aufs Feld schicken konnte. Dabei durfte dieser mit grosser Genugtuung in den letzten Wochen zur Kenntnis nehmen, dass einige sogenannte Hinterbänkler zu wichten Figuren auf dem Platz mutierten und somit erstens Verantwortung übernahmen und zweitens die vielen Ausfälle zu kompensieren wussten. Vor allem die Abwehr, welche zu Beginn der Saison viele, bestrafte Fehler machte, wuchs zu einem beeindruckenden Bollwerk zusammen. Einen grossen Anteil hatte dabei Torhüter Severin Fankhauser. Mit seiner grossen Präsenz verlieht dieser seinen Vorderleuten den Rückhalt, welche letztlich dazu führte, dass erfolgreich Fussball gespielt wurde. Ferner machte sich endlich auch die Effizienz vor des Gegners Tor bemerkbar. Was zusätzliche Erwähnung bedarf, ist die Tatsache, dass es den Routiniers gelungen ist, die jungen, noch unerfahrenen Spieler zu lenken und diese Schritt für Schritt ans 1.-Liga-Niveau heranführten. Von diesem Weg werden die Langenthaler auch in der kommenden Rückrunde keinen Zentimeter abweichen. Weshalb? Zum einen wird die Liste der Verletzten immer kleiner und zum anderen gibt es überhaupt keinen Grund, dass nun gut harmonierende Kollektiv auseinander zu reissen!
Überraschungen am Laufmeter!
Schon bei der Bekanntgabe der Gruppeneinteilung stand fest, dass es für alle beteiligten Mannschaften schwierig sein würde, sich selber zu beurteilen. Alle Trainer wussten, was die Stunde geschlagen hatte. Deswegen war es nicht verwunderlich, dass sich kein Team vorentscheidend absetzen konnte. Mit Wohlen, Bassecourt, Höngg und Köniz belegen Teams die Tabellenspitze, welche über die schlagkräftigsten und grössten Kader der Gruppe verfügen. Wer aber den Blick in den sogenannten Tabellenkeller riskiert, dem fällt unweigerlich auf, dass Buochs und Zug zu grossen Tribut bis dato zahlen mussten. Weiter muss erwähnt werden, dass Münsingen und Solothurn nie in der Lage waren, ihr eigentlich vorhandenes Leistungsvermögen zu zeigen. Die restlichen Gruppengegner haben ihr Ziel fast erreicht resp. wissen genau, was in der am 27. November 2021 beginnenden Rückrunde zu tun ist. Abschliessend wäre es falsch, bereits heute die möglichen Kandidaten für die im kommenden Juni steigenden Promotionspartien sowie die möglichen Abstiegskandidaten zu benennen. Eines ist dabei ganz sicher: die Anhänger jeder Mannschaft dürfen sich auf spannende 13 Runden freuen - viel Spass dabei!