Der 2:1-Erfolg der Oberaargauer war letztlich das Produkt einer grossen kaum für möglich gehaltenen Willensleistung. Die Gastgeber verlangten den Langenthalern alles ab, resp. diese wusste aus der optischen Überlegenheit kein weiteres Kapital zu schlagen. Das «Tor des Tages» gelang Labinot Haziri kurz nach dem unnötigen Ausgleichstreffer von Muri kurz vor Schluss.
Zum Gewinn des für die Langenthaler wichtigen Matches äusserte sich Cheftrainer Willy Neuenschwander kurz nach Spielschluss wie folgt: «Wichtig für uns waren heute die 3 Punkte. Mein Team hat sich solidarisch gezeigt und dabei den von uns verlangten Job gemacht. In Durchgang ein verhielten sich beide Teams zu ängstlich, sodass kein guter Spielfluss zustande kam. Positiv war die Reaktion nach dem Ausgleichstreffer mit dem Tor von Haziri!»
Was die Spatzen von den Dächern vor dem Spiel von den Dächern pfiffen, fand in der ersten Halbzeit im Stadion Brühl statt. Zwar schickten sich beide Teams an, den vielen, anwesenden Zuschauern ein gutes Match abzuliefern. Doch beide Mannschaften blieben zunächst noch vieles schuldig. Nach neun Minuten vergab Mzee eine erste gute Möglichkeit. Nur gerade drei Zeigerumdrehungen später testete Haziri die Fangkünste von Muri Keeper Hofer. Im weiteren Verlauf litt die Partie von vielen, unnötigen Unterbrüchen. Oder anders gesagt: es kam kein guter Spielfluss zustande. Kurz vor Ablauf der ersten halben Stunde musste Langenthals Keeper Santos de Carvalho erstmals sein Können auf einen Schuss von Zoller zeigen. Der gleiche Spieler vergab kurz vor der Pause gar die Möglichkeit, die Platzherren in Führung zu schiessen. Doch mit der guten Abwehr von Santos de Carvalho blieb es beim torlosen Remis.
Haziri – wer sonst?
Auch zu Beginn von Durchgang zwei war vieles dem Zufall auf beiden Seiten geschuldet. Es bedurfte schon einer Einzelleistung, dass endlich Schwung in die Partie Einzug fand. Lässer, völlig unbedrängt, schlenzte den Ball aus gut 20 Metern für Torhüter Hofer unhaltbar in die Maschen. War der Führungstreffer der Langenthaler der Startschuss einer indiskutablen Leistungssteigerung der Oberaargauer? Mitnichten, obschon Karakurd in der 58. Minute den zweiten Langenthaler Treffer auf dem Fuss hatte. Die Gäste wollten die Vorentscheidung und Muri den Ausgleich. In der 78. Minute lag der zweite Treffer für die Gäste bereit. Gleich zweimal scheiterte Mzee am glänzend reagierenden Hofer. Dies zeigte Folgen für die Oberaargauer in der 85. Minute. Der eingewechselte Gmür köpfte fast aus dem Nichts heraus den Ausgleich. Nur eine halbe Minute später zeigte Haziri einmal mehr seine Qualitäten und schoss das siegbringende wichtige Tor für die Langenthaler. Letztlich blieb es beim letztlich nicht unverdienten Erfolg für die Mannschaft von Cheftrainer Willy Neuenschwander.
Roland Jungi
Fussball – 1. Liga Gruppe 2
Muri – Langenthal 1:2 (0:0)
Stadion Brühl. – 400 Zuschauer. – SR Grundbacher.
Tore: 49. Lässer 0:1. 85. Gmür 1:1. 86. Haziri 1:2.
FC Muri: Hofer; Nikolla (82. Freitas), Ajdari, Burkard, Passerini; Paden, Ferreira, D Acunto (68. Lancry), Zoller (82. Gmür); Wiget; Trüb (68. Mrkonja).
FC Langenthal: Santos de Carvalho; Karakurd (60. Heric), Blenke (46. Skeraj), Zimmermann, Scheidegger; Selmani (60. Miani), Lässer (88. Anderegg), Arifi, Mzee; Heuscher; Haziri.
Bemerkungen: Langenthal ohne Lena (gesperrt), Anliker, Jenni, Jonjic, Kontar (alle verletzt), Kovac, Simmen, Baskar (alle nicht im Aufgebot). – 1. Spiel des FC Muri auf dem neu eingebauten Kunstrasen. – Verwarnung: 54. Lässer.