Bildlegende: Die Reise muss im Sommer nicht unbedingt bis ans Meer führen, als sportlicher Leiter möchte Goran Ivelj den FC Langenthal vorerst an die Spitze der 1. Liga Classic führen. (Bild: Walter Ryser)
FCL fördert alle Kinder und Talentstufen
Seit einem Jahr ist Goran Ivelj als sportlicher Leiter beim FC Langenthal engagiert. Der 46-jährige kroatisch-schweizerische Doppelbürger will den FCL nachhaltig und in allen Bereichen vorwärtsbringen. «Wir wollen die Leute in Langenthal mit unserem Fussball begeistern», nennt er eines seiner wichtigsten Ziele.
Als Goran Ivelj im März 2024 vom FC Langenthal als neuer sportlicher Leiter engagiert wurde, war dies ein wichtiger
Schritt für den Klub, der damals in der 1. Liga Classic um den Ligaerhalt kämpfte. Denn mit dem kroatisch-schweizerischen Doppelbürger wurde ein Fussball-Fachmann verpflichtet, der eine grosse Erfahrung als Spieler, Trainer und Sportchef mitbrachte.
Goran Ivelj, dessen Eltern 1979 in die Schweiz kamen, war von klein auf vom Fussball fasziniert. So habe er schon als kleiner Bub jeweils im Wohnzimmer Fussball gespielt, erzählt der heute 46-jährige, zweifache Familienvater. Später, als er während fünf Jahren bei den Grosseltern in Bosnien aufwuchs, spielte er erstmals in einem Fussballklub. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz spielte er beim FC Spreitenbach. Danach kamen viele weitere Stationen hinzu. Der Verteidiger spielte im GC-Nachwuchs (U21), später in der 1. Liga (Baden, Wohlen), aber auch bei diversen Klubs in der damaligen Nationalliga B (Schaffhausen, Wil, Concordia Basel, Winterthur) und während einer Saison sogar in Kroatiens höchster Liga (bei Cibalia).
UEFA Pro-Lizenz im Visier
Aus gesundheitlichen Gründen beendete er mit knapp 30 Jahren seine Spielerkarriere. Bereits drei Jahre zuvor begann er mit der Trainer-Ausbildung, die bis heute andauert, denn letzten Herbst hat er die Ausbildung zum Instruktoren-Trainer erfolgreich abgeschlossen. Bis Ende Jahr will er den Berufstrainer-Lehrgang beenden, um anschliessend die UEFA Pro-Lizenz, das höchste Trainer-Diplom, erwerben zu können. «Fussball ist meine grosse Leidenschaft», sagt Goran Ivelj dazu, für den schon während der Spielerkarriere klar war, dass er später diesem Sport verbunden bleiben möchte.
So startete er beim GC-Nachwuchs seine Trainerkarriere, absolvierte er beim FC Spreitenbach, den er vor dem Abstieg aus der 3. Liga bewahrte, die erste Trainerstation bei den Aktiven. Es folgten acht Jahre beim FC Dietikon als Trainer und sportlicher Leiter. Während dieser Zeit führte er den Klub von der 2. Liga bis in die 1. Liga Classic, wo er erstmals Kontakt mit dem FC Langenthal als Gegner hatte. Danach folgten erneute Trainer- Engagements im GC-Nachwuchs und als Krönung eine Saison als Assistenztrainer von Uli Forte beim Super-League-Team von GC. Neben seinem Engagement beim FCL ist er noch als U19-Trainer beim FC Aarau tätig.
An der Tabellenspitze etablieren
Eine Anfrage von Stephan Anliker (zusammen mit Guido Bardelli FCL-Hauptsponsor) führte ihn letztes Jahr auf die Rankmatte und zum FC Langenthal. «Ich habe sofort gesehen, dass hier ein sehr spannendes Projekt auf mich wartet, weil ich viele Parallelen zu meiner früheren Tätigkeit beim FC Dietikon sah. Das hat mich gereizt », begründet er seinen Entscheid, als sportlicher Leiter zum FCL zu kommen. Seine Mission sei recht simpel, sagt Goran Ivelj: «Ich will die Leute in Langenthal mit unserem Fussball begeistern und gleichzeitig den ganzen Verein nachhaltig und in allen Bereichen weiterentwickeln.»
Dabei liege sein Fokus nicht nur auf der ersten Mannschaft. «Nein, wir wollen auch regional top sein, das bedeutet, dass wir eine starke zweite Mannschaft benötigen, aber auch die dritte Mannschaft und die Senioren nicht vernachlässigen dürfen, denn diese sind fü den Verein ebenfalls extrem wichtig.» Und mittelfristig soll auch eine Mädchen- oder Damenmannschaft integriert werden. Ein spezielles Augenmerk legt er selbstverständlich auf den Nachwuchs. Mehr FCL-DNA in der ersten Mannschaft wünscht er sich. Deshalb habe er damit begonnen, ehemalige FCL-Junioren zurückzuholen. Dazu soll im Frühjahr erstmals ein Kidscamp mit Spielern der ersten Mannschaft durchgeführt werden.
Was die sportlichen Ziele angeht, will er aber nichts überstürzen, strebt er eine kontinuierliche Steigerung an. «Es ist uns gelungen, die erste Mannschaft zu stabilisieren. Als nächstes wollen wir uns als Spitzenteam in der 1. Liga Classic etablieren.» Dabei könne der neue Trainer Maurizio Jaccobaci auf der hervorragenden Vorarbeit seines Vorgänger João Paiva aufbauen, blickt der sportliche Leiter des FC Langenthal der Rückrunde zuversichtlich entgegen. Einen möglichen Aufstieg in die 1. Liga Promotion sei später sicher erstrebenswert, «aber momentan wollen wir einen Aufstieg nicht erzwingen», erläutert Goran Ivelj. (textwerk/war)